Wohnheim St.Josef Weesen

Wohnheim St. Josef

Jahresbericht 2019

Liebe Leserinnen und Leser unseres Jahresberichtes. Erneut dürfen wir dankbar auf ein erfolgreiches Jahr zurückschauen und unser Wirken im Jahresbericht 2019 mit Ihnen teilen. Die Belegungszahlen und die Jahresrechnung können nur einen Teil des Erfolgs abbilden – sie zeigen jedoch auf, dass es sehr viele Teile braucht, um ein Ganzes zu geben. So finden Sie selbstverständlich auch im vorliegenden Jahresbericht allerhand Wissenswertes über die Trägerschaft, Vorstand, Leitung, Personal, Organisation und Finanzen.

Für unsere Bewohnerinnen war auch im Jahr 2019 die psychische Gesundheit und die individuelle Sichtweise auf ihre Lebensumstände und die entsprechende Betreuung und Pflege von grosser Bedeutung. An dieser Stelle danken wir unseren wertvollen Mitarbeitenden, den Angehörigen, den SpenderInnen und allen weiteren Mitwirkenden, welche ausdauernd und auf unterschiedliche Art und Weise unsere Bewohnerinnen begleitet, unterstützt, ihnen zugehört und für sie da waren.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen

«Die Macht, eine bessere Zukunft zu schaffen liegt in der Gegenwart: Du erschaffst eine gute Zukunft, indem du eine gute Gegenwart erschaffst.»

Zitat von Eckhart Tolle

Bericht des Präsidenten

Das «Heute» und «Morgen»

Liebe Leserinnen und Leser

Okay, nach Eckhart Tolle liegt also unsere Gegenwart etwa in unseren Händen? Haben wir denn wirklich alles im Griff? Können wir mit dem «Heute» das «Morgen» und somit unsere Zukunft besiegen und sichern? Sind wir überhaupt in der Lage, mit dem Heute fertig zu werden oder unterliegen wir schon da der grossen Herausforderung? Das Leben zeigt uns immer wieder, dass für uns jeder Tag ein Geschenk ist, dass sich unsere Situation sehr schnell ändern kann und dass wir in einer grossen Abhängigkeit leben. Diese Abhängigkeit wird uns spätestens wenn wir am Grab lieber Bekannten stehen oder plötzlich, wie zur Zeit von diesem Schreiben, mit einer Pandemieentwicklung konfrontiert werden.
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Liebe Leserinnen und Leser

Okay, nach Eckhart Tolle liegt also unsere Gegenwart etwa in unseren Händen? Haben wir denn wirklich alles im Griff? Können wir mit dem «Heute» das «Morgen» und somit unsere Zukunft besiegen und sichern? Sind wir überhaupt in der Lage, mit dem Heute fertig zu werden oder unterliegen wir schon da der grossen Herausforderung? Das Leben zeigt uns immer wieder, dass für uns jeder Tag ein Geschenk ist, dass sich unsere Situation sehr schnell ändern kann und dass wir in einer grossen Abhängigkeit leben. Diese Abhängigkeit wird uns spätestens wenn wir am Grab lieber Bekannten stehen oder plötzlich, wie zur Zeit von diesem Schreiben, mit einer Pandemieentwicklung konfrontiert werden.

Menschen mit einer Behinderung zeigen uns oft, wie die Gegenwart gemeistert werden kann. Ohne dass nach dem «Morgen» gefragt wird, leben viele einfach heute und machen trotz Beschwerden und Behinderung aus diesem Moment das Beste. Diese Lebenshaltung und auch Lebensbejahung bekommt man im Wohnheim St. Josef in Weesen immer wieder zu spüren. Ohne Wenn und Aber freuen sich die Bewohnerinnen an ihrer Gegenwart und geniessen das Jetzt. Einige Bewohnerinnen sind schon über Jahre da zu Hause, können sich an vielen Kleinigkeiten, aber auch besonders an den sehr beliebten jährlichen Lagern erfreuen und diese geniessen. Auch wenn das Alter bei einigen Bewohnerinnen schneller zu erkennen ist, die Begleitung, Betreuung und sogar Pflege immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, kann unter dem Personal eine gute Zusammenarbeit und bei den Betreuten eine grosse Dankbarkeit festgestellt werden.

Die Aufsichtsbesuche im Behindertenbereich, aber auch in der Buchhaltung, Administration der Betriebsleitung zeigten grossmehrheitlich ein sehr erfreuliches Bild. Nach der Pensionierung von Herrn Christoph Dürr wurde die Buchhaltung von Frau Andrea Jud weitergeführt.

Im APH wurde per Ende 2019 die Versetzung von Sr. M. Susanna Stutz bekannt gegeben. Sr. Susanna Stutz hinterlässt eine grosse Lücke und wird sicher im APH, aber auch im gesamten Wohnheim St. Josef vermisst. Alle kannten Sr. Susanna als sehr liebenswürdige umsichtige Person. Mit einem herzlichen Dankeschön für Ihre Arbeit wünsche ich Sr. Susanna viel Freude, Gesundheit und Wohlergehen für Ihre Zukunft. Ganz herzlich heisse ich Sr. M. Margarit Baumeler als Oberin willkommen und freue mich auf unsere Zusammenarbeit.

Das Wohnheime St. Josef steht auch immer wieder vor mehreren Herausforderungen. Besonders die Platzbelegung im APH will uns immer wieder mit Sorgen behaften. Wir freuen uns ja, dass möglichst viele Schwestern lange selber ohne Unterstützung da sein können. Wir wollen für das Alter unserer Schwestern auch weiterhin besorgt bleiben, ein vertrautes Umfeld behalten, sind uns aber bewusst, dass nur mit einer minimalen Wirtschaftlichkeit eine längere Zukunft gesichert werden kann.

Ganz herzlich danke ich allen die mit dem Wohnheim St. Josef verbunden und mit auf dem Weg sind. Der Vorstand, die Betriebsleitung und auch das Personal leisten einen unübersehbaren Beitrag und stehen für das Wohl der Bewohnerinnen ein. Herzlichen Dank.

Hans Moser, Präsident

«Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen.»

Hugo von Hofmannsthal

Bericht des Heimleiters

Vielfältige Möglichkeiten

Menschen zu begleiten heisst, mit ihnen auf dem Weg zu sein, vielleicht auch, mit ihnen ein Ziel zu haben. Die Möglichkeiten sich diesem Ziel zu nähern und dort anzukommen sind aber vielfältig. Es ist die Aufgabe von uns Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit den Bewohnerinnen zusammen diesen Weg zu beschreiten. Sie darin zu begleiten heisst aber auch, die Wünsche und Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen zu erforschen und mit ihnen den Weg zu gehen.
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Menschen zu begleiten heisst, mit ihnen auf dem Weg zu sein, vielleicht auch, mit ihnen ein Ziel zu haben. Die Möglichkeiten sich diesem Ziel zu nähern und dort anzukommen sind aber vielfältig. Es ist die Aufgabe von uns Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit den Bewohnerinnen zusammen diesen Weg zu beschreiten. Sie darin zu begleiten heisst aber auch, die Wünsche und Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen zu erforschen und mit ihnen den Weg zu gehen.

Das Wohnheim St. Josef ist schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Weg. Manche Herausforderungen mussten gemeistert werden und es brauchte immer wieder Kraft und Energie. Dazu gehörten immer wieder Menschen, die mit viel Initiative und grossem Engagement das Wohnheim einige Schritte weiter bewegten. Ohne diese Menschen gäbe es heute das Wohnheim nicht so wie es ist. Dafür sei allen Beteiligten, Vereinsmitgliedern, Vorstandsmitgliedern, Schwestern, Mitarbeitenden bis hin zu den Bewohnerinnen herzlich gedankt.

Das neue Jahr begann wieder mit einem Neujahrsapero, wo wir gemeinsam mit den besten Wünschen ins neue Jahr starteten.

Die alljährliche Fasnacht mit dem Besuch der Guggenmusik Tümpelgümper im Wohnheim, aber auch die Fasnacht im Altersheim Wismetpark in Weesen brachte für unsere Bewohnerinnen Abwechslung in die Wintermonate.

Das alljährliche Begegnungsfest im August lockte wieder viele Besucher und Besucherinnen an. Dabei erfreute uns der Männerchor Amden mit seinen tollen Liedern während dem Festgottesdienst wie auch im Verlauf des Tages. Ich möchte an dieser Stelle unserem Diakon Pawel Gorski herzlich danken.

Einer der Höhepunkte in diesem Jahr war die Ferienwoche in Gontenschwil. Dabei durften alle viele erlebnisreiche Stunden erfahren. Ein herzliches Dankeschön den treuen Spenderinnen und Spendern, den freiwilligen Helfern und Helferinnen, denn ohne diese Unterstützung wäre eine solche Ferienzeit gar nicht möglich. Sie bestätigen uns, dass es Menschen gibt, die uneigennützig an andere denken. Stellvertretend für alle Spender und Spenderinnen möchte ich dem Verein Gratis-Ferien von Richterswil, Teamco Foundation Schweiz sowie der Garage Jörg von Weesen danke sagen.

Der diesjährige Adventsmarkt fand einmal mehr einen sehr guten Anklang in der Bevölkerung. Nebst dem Konzert vom Chor Circle of Songs unter der Leitung von Geri Gönitzer fanden auch die schönen Produkte die im Atelier auf diesen Termin hergestellt und präsentiert wurden unter den Gästen grossen Anklang.

Wie jedes Jahr gab es auch im vergangenen Jahr viele anspruchsvolle Alltagssituationen zu bewältigen. Immer wieder war von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Engagement, Professionalität und Herz gefordert. Viele zusätzliche Anlässe kamen noch dazu, die von allen einen grossen Einsatz forderten. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken und freue mich mit euch weiter auf einem spannenden Weg zu sein.

Zum Schluss richte ich meinen aufrichtigen Dank an die Vereins- und Vorstandsmitglieder speziell an den Präsidenten Hans Moser und ebenso an meine Stellvertreterin Clara Deflorin sowie an die Oberin Schwester Susanna Stutz.

Christoph Neurauter, Heimleiter
Herzlichen Dank an...

...den Eltern und Versorgern sowie den gesetzlichen Vertretern, dass sie uns Jahr für Jahr ihr Vertrauen und Verständnis schenken.

...dem Vorstand sowie den Amtsstellen von Gemeinde und Kanton, mit denen wir vertrauensvoll zusammenarbeiten dürfen.

...den Nachbarn und Dorfbewohnern von Weesen für die bereichernden Begegnungen und Kontakte sowie für ihre Toleranz und das Verständnis.

...den verschiedenen Vereinen die uneigennützig unseren Alltag bereicherten. Harmonie Weesen, Männerchor Weesen, Guggenmusik Tümpelgümper, Gemischter Chor Oberurnen, Männerchor Amden, Gemeinnütziger Frauenverein Weesen, Tennisclub Weesen.

...den Trauerfamilien, die trotz ihrer Trauer und Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen, an unsere Bewohnerinnen denken und ihnen ihre Trauerkollekte überwiesen haben.

...unserem Heimarzt Dr. med. Christian Feurer sowie unserer Heimärztin Dr. med. Claudia Noack für ihre kompetente Hilfe und sehr gute Zusammenarbeit zum Wohl unserer Bewohnerinnen und Schwestern.

...den vielen privaten Spendern, welche mit ihrer finanziellen Unterstützung uns Freizeitaktivitäten und eine Ferienwoche ermöglichten.

...unseren freiwilligen Helfern und Helferinnen, die uns unterstützt haben in der Ferienwoche in Gontenschwil. Theres und Alfred Zahner von Schänis, Edith und Christoph Dürr von Weesen, Marlis Aggeler von Weesen, Jorge Perez von Schänis, Cornelia Betto von Weesen, Heidi Elmer von Flums, Ewald Hepberger von Chur, Seraina Neurauter von Weesen.

...allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für ihren täglichen wertvollen Einsatz, ihr engagiertes Mittragen und Mitdenken in der Begleitung unserer Bewohnerinnen.
...und Christoph Dürr

An der Vereinsversammlung vom 4. April 2019 haben wir uns von unserem langjährigen Vorstandsmitglied Christoph Dürr verabschiedet. Während seiner gesamten Amtszeit hat er sich immer um die Belange der Finanzen gekümmert. Sein grosses Engagement und seine umfassenden Kenntnisse sowohl im Verein und Vorstand als auch im Wohnheim wurden sehr geschätzt. Er wusste stets genau, wovon er sprach und brachte unzählige wohl überlegte Vorschläge und Ideen ein. Er machte immer alles mit viel Leidenschaft und zum Wohl unserer Bewohnerinnen.

Wir danken Christoph Dürr herzlichst für die langjährige geschätzte und gute Arbeit im Vorstand und Verein und seinen unermüdlichen Einsatz. Die vom Vorstand vorgeschlagene Nachfolgerin wurde am 4. April 2019 von den Vereinsmitgliedern einstimmig gewählt. Wir heissen Frau Jasmin John willkommen in unserem Vorstand und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!

Bericht der Wohngruppen

Pflege und Betreuung

Anno dazumal

Früher ist alles besser gewesen, früher hatte man mehr Zeit, es war schöner. Aussagen die ich dieses Jahr ein paarmal gehört habe. Zeit hatte man mehr, die Bewohnerinnen waren aber auch jünger, brauchten noch weniger Pflege, Unterstützung und Hilfe. Mitarbeiterinnen arbeiteten mehrere Jahre im Heim, Schüler gab es nur wenige, wenn überhaupt. Die Betreuungen waren sicherlich sehr gut, der agogische Gedanke wahrscheinlich noch weniger im Vordergrund.

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Atelier

Verstanden werden

Viele Menschen mit einer Beeinträchtigung können lesen. Trotzdem werden schwierige Texte oftmals nicht verstanden. Einzelne Begriffe verschliessen sich dem schlichten Verstehen. Texte in leichter Sprache werden immer öfters eingesetzt. Einige Behörden und verschiedene Organisationen haben ihre Internet-Portale und Broschüren bereits angepasst und veröffentlichen zusätzlich in leichter Sprache. Wissen soll für alle Menschen zugänglich sein und verständlich vermittelt werden.

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Aussenwohngruppe

Bewegtes Jahr

Das Jahr 2019 ist vorüber – geprägt von Schlagzeilen über Waldbrände, Terroranschläge, Kriege und die dazugehörenden Flüchtlingsströme. Ein wahrlich bewegtes Jahr war es. Hilf und verständnislos standen wir diesen Entwicklungen gegenüber und stellten uns oft die Frage nach dem Warum... Antwort bekamen wir keine. Das, was in der Welt gerade geschieht aushalten und die Konzentration auf das Wesentliche, auf das Beeinflussbare lautete die Devise.

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Bericht APH

Es hat einen Sinn

«Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.»

Franz Kafka

Diese Worte treffen sehr gut auf unsere betagten Schwestern zu. Wohl nehmen sie immer mehr an Jahren zu und die Beschwerden ebenso, doch im Herzen sind die Schwestern jung geblieben. Sie freuen sich über alles Schöne und sind dankbar dafür. Unangenehmes und Leidvolles tragen sie mit viel Geduld und Gelassenheit, denn sie sind überzeugt, dass auch dies seinen Sinn hat und für andere zum Segen werden wird. Zudem werden sie noch gebraucht, denn jede Schwester hat ihre kleinen Aufgaben, für die sie verantwortlich ist.

Mit Dankbarkeit dürfen wir auf das Jahr 2019 zurückblicken, denn erfreuliche Stunden waren wie Farbtupfer im Alltag der Schwestern. So zum Beispiel ein Ausflug nach Quarten zur Schönstattkapelle, den jede Schwestern mit der Betreuerin erleben durfte. Weitere Höhepunkte des Jahres war ein runder Geburtstag, den wir im Juli mit einem «Morgenfest» auf der Dachterrasse feierten.

Dieser Anlass bereitete viel Freude und gerne denken die Schwestern an den «morgendlichen» Anlass bei angenehmer Temperatur zurück. Die Abteilung wurde zu jeder Jahreszeit geschmackvoll dekoriert so dass die Schwestern in gemütlichem Rahmen leben dürfen. An dieser Stelle danke ich allen Betreuerinnen für die gute, einfühlsame Pflege und Betreuung unserer betagten Schwestern.

Natürlich gab es im vergangenen Jahr auch schwere Momente. Sr. M. Lorenza, Sr. M. Berty, Sr. M. Zelia und Sr. M. Bernarda durften in die himmlischen Freuden heimgehen. Wenn sie auch Lücken hinterlassen haben, gönnen wir ihnen doch die ewige Ruhe.

Anfangs 2020 geht meine Zeit der Oberin hier im Wohnheim St. Josef bei den Marienschwestern zu Ende. Wenn dieser Abschied auch mit Wehmut verbunden ist, besteht doch die Chance nach einem Neubeginn. Sr. M. Margarit Baumeler wird diese Aufgabe übernehmen und für die Schwestern alles einsetzen, damit sie einen möglichst angenehmen Lebensabend verbringen dürfen. Für alle Verbundenheit, alles Wohlwollen, alle Zeichen der Freude und Liebe danke ich von ganzem Herzen.

Sr. M. Susanna, Schönstätter Marienschwestern